Individuelle Förderung
Förderunterricht
„Der Förderunterricht soll grundsätzlich allen Schülerinnen und Schülern zugute kommen. Er trägt insbesondere dazu bei, dass auch bei Lernschwierigkeiten die grundlegenden Ziele erreicht werden. Darüber hinaus unterstützt er die Entwicklung besonderer Fähigkeiten und Interessen.“ (Ausbildungsordnung)
An der Gemeinschaftsgrundschule Richardstraße findet Förderunterricht im Klassenverband, in Teilgruppen der Klassen sowie klassenübergreifend im Förderband statt. Während der Kennenlerntage vor den Sommerferien und zu Beginn des Schuljahres durchlaufen die Kinder der 1. Schuljahrgänge verschiedene Stationen in unserem „Sunny-Parcours“. Die daraus gewonnenen Beobachtungen und die Ergebnisse des ersten Elternsprechtages führen zu einer gezielten Förderung der Kinder gemäß ihrer besonderen Bedürfnisse.
Der Förderunterricht ist ganzheitlich angelegt. Neben der zusätzlichen Schulung im Bereich Sprache und Lesen, sowie in Mathematik, legen wir besonderen Wert auf die Förderung der Motorik, Wahrnehmung, Selbstsicherheit, Konzentration und das Lernen lernen der Kinder.
Einzelförderung
Darüber hinaus gibt es die spezielle Einzelförderung, die außerhalb der Gruppe erfolgt und somit einen Schutzraum für ganz individuelle Probleme bietet. Hier geht es in der Förderung um individuelle, emotionale, schulische, private, familiäre Probleme, um Konflikt- und Stressbewältigung, Umgang mit Ängsten, Verhaltensauffälligkeiten und Störungen z. B. ADS/ ADHS.
Probleme beeinträchtigen das Leben und Erleben und blockieren das Lernen. Um effektive Lernvoraussetzungen zu schaffen, geht es hier um einen Abbau bzw. um ein Auflösen von Belastungen. Diese Einzelförderung erfolgt einmal pro Woche. Die Eltern werden darüber schriftlich informiert und bestätigen durch ihre Unterschrift ihr Einverständnis. Ein Austausch mit den Eltern findet regelmäßig statt und ist stets erwünscht. Die Finanzierung wird teilweise durch Sponsorengelder gewährleistet.
Ansprechpartnerin ist die Beratungslehrerin Frau Rohden.
Förderangebote
Dank einer Spenderin und des Fördervereins, konnten wir an unserer Schule ein Förderteam einrichten. Dieses Förderteam arbeitet zweimal wöchentlich in den Bereichen:
- Motopädie
Ansatzpunkte der Förderung sind hier nicht die Schwächen, Defizite oder Auffälligkeiten eines Kindes, sondern dessen Stärken, Bedürfnisse, Wünsche und Vorlieben. Es handelt sich um eine Form der Bewegungsförderung, die spielerisch zum Ausdruck gebracht wird. - Kunst und Malen
Kinder, mit Vorlieben für andere Ausdrucksformen als Sprache, suchen häufig Kompensation über Kunst und Malen. Hier werden den Kindern verschiedene Kunststile angeboten und beigebracht, um ihnen unter anderem nonverbale Kommunikation zu ermöglichen. Darüber hinaus werden die Kinder in ihrer Begabung unterstützt. - Bewegung und Koordination
Die Sportförderung dient der Unterstützung von Kindern mit mangelnder Bewegungserfahrung. Hier können die Kinder positive sportlich-körperliche Erfahrungen machen, die ihnen sonst verborgen bleiben. Geschult wird zusätzlich Koordination und Ausdauer. - Entspannung
Hier lernen die Kinder Strategien, um sich selbst zur Ruhe zu bringen. Das gilt auch für Stresssituationen wie z.B. vor Tests oder in Konfliktsituationen.
Das kann helfen bei Schlafproblemen, Ängsten und sonstigen Belastungen. - Theater
Hier sollen die Kinder mit den verschiedenen Methoden des Theaters vertraut gemacht werden. Dabei wird durch den bewussten Umgang mit Stimme und Körper das Selbstbewusstsein gestärkt. Gleichzeitig wird die sprachliche Ausdrucksfähigkeit gefördert. - Werken
Manche Kinder müssen vor dem Unterricht im Klassenzimmer handwerklich tätig werden, um konzentrationsfähig und lernbereit für den Tag zu sein. Hier können die Kinder unter Anleitung nach Herzenslust werken, sägen und hämmern. Gestaute Emotionen können über solche Tätigkeiten freigesetzt und positiv verarbeitet werden.
Sprachförderung
Das Beherrschen der altersgemäßen deutschen Sprache ist Grundvoraussetzung für erfolgreiches Lernen in der Schule. Um möglichst frühzeitig auf einen eventuellen Sprachförderbedarf bei Ihrem Kind aufmerksam zu werden, arbeiten Kindergarten und Schule eng zusammen:
Kindergarten | DELFIN 4 – Sprachstandsfeststellung zwei Jahre vor der Einschulung |
CITO – Sprachstandserhebung ein Jahr vor der Einschulung | |
Anmeldung – Einzelgespräch zwischen Lehrkraft und Schulneuling | |
Gespräch Schulleitung - Fachleute KiTas | |
Kennenlerntag – Gruppenbeobachtung | |
Grundschule | Elternsprechtag zu Beginn des ersten Schuljahres |
Unterrichtsbeobachtung der Sprachförderlehrerinnen | |
Erstellen individueller Förderpläne | |
Sprachstandserhebung zu Beginn jeden Schuljahres |
Die Sprachförderung hat sich zu einem zentralen Aufgabenschwerpunkt der Gemeinschaftsgrundschule Richardstraße entwickelt. Der Sprachförderunterricht ist eingebettet in den gesamten Unterricht.
Die Förderung findet dreimal wöchentlich in heterogenen Kleingruppen (z.B. Kinder mit deutscher/nichtdeutscher Muttersprache oder Kinder mit deutscher Muttersprache aber unterschiedlicher Sprachkompetenz) aber auch in Einzel- und Partnerarbeit statt, teils im Klassenverband teils in Förderstunden.
Deutsch als Zweitsprache
Viele Kinder, die unsere Schule besuchen, kommen aus Elternhäusern, in denen mehrere Sprachen gesprochen werden. Sie als Eltern sollten mit Ihrem Kind zu Hause konsequent in der Sprache sprechen, in der Sie sich sicher fühlen. Unsere Aufgabe in der Schule ist es zunächst, Ihrem Kind den besonderen Sprachrhythmus des Deutschen näher zu bringen. Damit erleichtern wir es Ihrem Kind, seinen Wortschatz zügig zu erweitern und sprachlich „korrekte“ Sätze zu bilden.
Als besonders hilfreich erweist sich nach unserer Erfahrung der Einsatz des Sprachfördermaterials von Zvi Penner. In den beiden ersten Jahrgangsstufen zielt es darauf ab, Regelmäßigkeiten der deutschen Sprache zu entdecken und sie selbst anzuwenden:
- Entdecken und Anwenden von Wortbildungsregeln,
- Wortschatzaufbau und –ausbau,
- Pluralbildung,
- Zuordnung des richtigen Geschlechts,
- Wortanalyse und –synthese,
- Hörverständnis,
- Buchstabenzuordnung,
- Auf- und Ausbau der Lesefertigkeit und –motivation und
- Übungen zum Satzbau.
In der Schuleingangsphase geht es um die gezielte Unterstützung im Erwerb der Schulsprache. Darauf aufbauend wird der Erwerb der „Fachsprache“ in den Jahrgangsstufen 3 und 4 unterstützt.
Wir haben folgende Förderschwerpunkte gesetzt:
Mündlicher Bereich | Wortschatzauf- und -ausbau, verständlich erzählen: Bildergeschichten, Alltagssituationen, Vorgänge, Rollenspiele, ... |
Schriftlicher Bereich | freies und angeleitetes Schreiben, Berücksichtigung der Strategien zur Textgestaltung (Schreibkonferenzen, Texte überarbeiten) |
Rechtschreibung | Einsicht in Regelhaftigkeit und Ableitungsstrategien, Arbeit mit Lernboxen und Schülerduden |
Semantik | Wortfelder, Wortfamilien, ... |